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Randers,Jørgen/Till Kellerhoff. Tax the rich.

Warum die Reichen zahlen müssen, wenn wir die Welt retten wollen.

Ausgehend davon, dass für Milliarden Menschen auf dieser Welt die Lage zusehends prekärer wird, dass das Gleichgewicht zwischen den politischen und wirtschaftlichen Interessen sich verschoben hat, fordern die Autoren, Reichtum stärker zu besteuern. Denn „[d]ie Wirtschaft und insbesondere die Großkonzerne haben ein gewaltiges Übergewicht erhalten.“ Die neoliberale Politik der vergangenen Jahrzehnte und wie auch Inflation und sinkende Reallöhne verschärften global das Ungleichgewicht.
Die Autoren schlussfolgern daraus, dass jetzt substanzielle Investitionen in eine klimaneutrale Wirtschaft notwendig sind. Das bedeutet, die Wirtschaft grundlegend umzubauen und damit einher geht die Notwendigkeit konsequenter Besteuerung von Vermögen in der Bundesrepublik Deutschland und anderswo.
Die Besteuerung von Reichtum, also einer kleinen Gruppe von Super-Vermögenden, Personen mit mehr als 100 Mio. US-Dollar, könnte 2% des Welt-BIP einbringen. Auch eine Erhöhung der Erbschaftssteuer oder eine Erhöhung der Unternehmenssteuern könnte zur Finanzierung beitragen, so dass die so erzielte Steuer an alle Bürger:innen in gleicher Höhe zurückverteilt werden könnte.
Die Autoren sind der Auffassung, dass sich mit dieser Art der Finanzierung die Klimakrise wie auch die Ungleichheit reduzieren ließe, denn beides trage zur Polarisierung und den sozialen Spannungen in unseren Gesellschaften bei und diene nicht zuletzt dem Aufstieg populistischer Parteien.

Beide Autoren gehören zum Club of Rome; Till Kellerhoff arbeitet als Programmdirektor, Jørgen Randers schrieb 1972 am ersten Club-of-Rome-Bericht mit.

Anne Reyers

BrasilienNachrichten 171/2025