Skip to main content

Leseproben

Liebe Brasilieninteressierte, hier haben wir einige Leseproben aus unserem Magazin "BrasilienNachrichten" für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Stöbern!

Abholzung total auf brasilianisch Ein trauriger Besuch im Bundesstaat Mato Grosso

Maik Sadzio

An einem sonnigen Morgen bei 37 Grad fährt mich Mikel, ein Vogelbeobachter aus Sinop zu Brigitte W. Frick, einer weit bekannten Umweltaktivistin, in die Kleinstadt Claudia. Sinop und Claudia liegen im Herzen Brasiliens im Bundesstaat Mato Grosso – zu deutsch „Großer Wald“. Vor zehn Jahren, erzählt Mikel auf der 80 Kilometer langen Fahrt, stand hier noch der Wald. Über 865 Vogelarten seien hier heimisch gewesen. In den verbliebenen Waldstücken gebe es einige bis heute. Was ist hier passiert, frage ich neugierig. Mikel erzählt mir die traurige Geschichte seiner Heimatregion, im einst größten Wald Südamerikas.

Von fliegenden Flüssen, umgestülpten Wäldern und der trockenen Stadt

Christian Russau

In der Millionenmetropole São Paulo erreichte die Trinkwasserversorgung Ende Oktober dieses Jahres einen historischen Tiefpunkt. Bis zu 60 Prozent der Haushalte waren zeitweise ohne Wasserversorgung. Was könnte das mit fliegenden Flüssen und doppelt umgestülpten Wäldern zu tun haben?
So trocken war es noch nie

Brandherd Cerrado

Dieter Gawora

Der Cerrado gehört zu den am meisten bedrohten Ökosystemen der Erde. Gegenüber den anderen gefährdeten Ökosystemen geschieht dessen Vernichtung aber nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Dies ist zumindest überraschend, wenn die geographischen und ökologischen Fakten des zweitgrößten Ökosystems Südamerikas aufgelistet werden: Mit 2 Millionen km² umfasst das Gebiet fast ein Viertel der Fläche Brasiliens und zeichnet sich durch eine außerordentliche Artenvielfalt aus.

Mein Strand gehört mir - Kommunaler Tourismus in den Fischerdörfern Cearás

Christine Wollowski, Recife

Paradieszustand I
Zweihundert Menschen leben in Ponta Grossa. Vor ihnen der Atlantik, hinter ihnen pastellbunte Kreidefelsen, dazwischen das Paradies. So steht es jedenfalls auf dem Willkommensschild von Sidrak geschrieben: „Bemvindo ao Paraíso“, und sicherheitshalber darunter für internationale Besucher: „Welcome“. Das Schild steht am Strand, weil die Strände hier im Ceará so weit und einsam sind, dass sie nebenbei gerne als Straßen genutzt werden. So sehen Vorbeifahrende, dass sich in dem lichten Cashew- Wäldchen vor der Felswand Zivilisation verbirgt. Sehr bescheidene Zivilisation. Die lange Reihe der Fischerboote, der Jangadas, am Strand zeigt: Die Bewohner von Ponta Grossa sind Fischer. An Hauswänden, in Astgabeln, auf Wäscheleinen, überall hängen ihre Fischernetze, Schwimmer, Angelutensilien. Und im Schatten von Palmdächern, Baumkronen und Terrassen hocken sie zusammen, flicken ihre Netze und plaudern in ihrem eigenen gelassenen Rhythmus, der ans Rauschen des Meeres erinnert.

Was bleibt übrig von den brasilianischen Wäldern?

Thomas Bauer, CPT Bahia

Nach gut drei Jahren hat die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff vor wenigen Wochen dem Gesetzgebungsverfahren des neuen Waldgesetzes (Código Florestal) zugestimmt. Während der Diskussion kam es zu heftigen Protesten der örtlichen Bevölkerung, indigener Gruppen, Umweltaktivisten, NGOs und engagierter Beamter aus dem Umweltsektor der Regierung sowie zu vielen internationalen Protesten.

Read more ...