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Leseproben

Liebe Brasilieninteressierte, hier haben wir einige Leseproben aus unserem Magazin "BrasilienNachrichten" für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Stöbern!

Kampf gegen Belo Monte

Antônia Melo geehrt

Christian Russau

Antônia Melo hat schon viel Unrecht gesehen, viele Kämpfe dagegen gefochten, musste Niederlagen einstecken, aber hat dennoch nie aufgegeben. Und hat auch nicht vor, dies in Zukunft zu tun. Der Widerstand gegen zerstörerische Großprojekte in Amazonien, die gegen den Willen der lokal betroffenen Menschen von Regierung und Firmen durchgedrückt werden, muss weitergehen.
Diesen Einsatz für Menschenrechte und den Erhalt der Umwelt hat am 10. Oktober die US-amerikanische Alexander Soros Foundation mit der Auszeichnung Antonia Melos durch den jährlich vergebenen Menschenrechtspreis gewürdigt.

Sojawahn und Schnitzelkonsum

Christian Russau

Was haben Wasserstraßen am Rio Tapajós in Amazonien mit dem Schweineschnitzel auf unserem Teller zu tun? Warum setzen sich die indigenen Munduruku aus Amazonien so gegen die Staudammpläne der brasilianischen Regierung zur Wehr? Dieser Text spannt den Bogen von den Wäldern und Flüssen Amazoniens bis in Deutschlands Schweinemastanlagen, die zusammenhängenden Entwicklungen in einer vielfältigen, globalisierten Welt werden ebenso aufgezeigt wie die enormen sozialen und Umweltfolgen.

Landkonflikte – Kein Ende in Sicht, Agroindustrie weiter auf dem Vormarsch

Günther Schulz

Artêmio Gusmao, Leiter der Quilombola-Gemeinschaft Maçaranduba (Quilombolas sind Nachfahren von aus der Sklaverei geflohenen Schwarzen), der seit zwei Jahren immer wieder Morddrohungen ausgesetzt war, wurde Anfang 2016 ermordet und gevierteilt in der Nähe seines Hauses aufgefunden. Seit Jahren setzte er sich für die Demarkierung des Landes seiner Gemeinschaft ein; Großgrundbesitzern und Holzhändlern war er ein Dorn im Auge. Es scheint als würde auch im Jahr 2016 die traurige Bilanz des vergangenen Jahres mit offiziell 50 Morden aufgrund von  Auseinandersetzungen auf dem Lande weiter geführt bzw. übertroffen. In den ersten fünf  Monaten sind bereits 23 Landarbeiter als weitere Gewaltopfer zu verzeichnen (Quelle: CPT).

Abholzung total auf brasilianisch Ein trauriger Besuch im Bundesstaat Mato Grosso

Maik Sadzio

An einem sonnigen Morgen bei 37 Grad fährt mich Mikel, ein Vogelbeobachter aus Sinop zu Brigitte W. Frick, einer weit bekannten Umweltaktivistin, in die Kleinstadt Claudia. Sinop und Claudia liegen im Herzen Brasiliens im Bundesstaat Mato Grosso – zu deutsch „Großer Wald“. Vor zehn Jahren, erzählt Mikel auf der 80 Kilometer langen Fahrt, stand hier noch der Wald. Über 865 Vogelarten seien hier heimisch gewesen. In den verbliebenen Waldstücken gebe es einige bis heute. Was ist hier passiert, frage ich neugierig. Mikel erzählt mir die traurige Geschichte seiner Heimatregion, im einst größten Wald Südamerikas.

Von fliegenden Flüssen, umgestülpten Wäldern und der trockenen Stadt

Christian Russau

In der Millionenmetropole São Paulo erreichte die Trinkwasserversorgung Ende Oktober dieses Jahres einen historischen Tiefpunkt. Bis zu 60 Prozent der Haushalte waren zeitweise ohne Wasserversorgung. Was könnte das mit fliegenden Flüssen und doppelt umgestülpten Wäldern zu tun haben?
So trocken war es noch nie